Stoffliche Nutzung von Holz

muss Vorrang haben

Die deutsche Papierindustrie

Die deutsche Papierindustrie warnt davor, die Förderung der energetischen Nutzung von Holz weiter auszubauen. "In Anbetracht des derzeitigen Überangebots an Schadholz ist die Verbrennung des wertvollen Rohstoffs Holz keine dauerhafte Lösung, auch unter Klimagesichtspunkten dürfe nicht nur allein auf eine energetische Holznutzung gesetzt werden", erklärte der Vorsitzende des Ausschusses Forst- und Holz im Verband Deutscher Papierfabriken, Leonhard Nossol.

Nossol verwies auf das jüngste Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU) - einem Beratungsgremium der Bundesregierung - in dem die Experten die Befürchtung äußern, dass eine Ausweitung der energetischen Holznutzung zusätzlichen Holzbedarf generiere. Wenn fossile Kraftwerke auf Holzbrennstoffe umgerüstet würden, bedeute das einen wachsenden Bedarf an Energieholz. Zusätzlich Energieholzplantagen könnten Ackerflächen und Nutzwälder verdrängen, schreiben die Experten in dem Bericht. Kritisch sieht Nossol den Hinweis des Sachverständigenrates, zumindest Rest- und Abfallholz energetisch zu verwerten. "Auch dieses Holz kann in einer Kaskadennutzung zuerst stofflich genutzt werden."

"Auch das durch Sturmschäden und Borkenkäferbefall vorhandene Überangebot an Holz darf jetzt nicht gedankenlos verfeuert werden", sagte Nossol. Die derzeitigen Kalamitäten würden in den kommenden Jahren zu einem verringerten Einschlag und zu Rohstoffknappheit in einer langen stofflichen Wertschöpfungskette führen, zu der auch die Zellstoff- und Papierindustrie gehöre. Studien belegen, dass die stoffliche Nutzung von Holz eine 9-fach höhere Wertschöpfung und eine bis zu 7-fach höhere Beschäftigungswirkung mit sich bringt als die Verbrennung.

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